Die Devotional Tour war eine weltweite Konzerttournee der britischen Synthie-Pop-/Synth-Rock-Band Depeche Mode, auf der die Gruppe ihr 1993 veröffentlichtes siebtes Studioalbum Songs of Faith and Devotion vorstellte.
Hintergrund
Die Tour begann mit dem Auftaktkonzert in Lille am 19. Mai 1993 und endete am 20. Dezember des gleichen Jahres mit dem Abschlusskonzert in London. Insgesamt beinhaltete die Devotional Tour 96 Auftritte in Europa und Nordamerika. Eine weitere Tournee zur Unterstützung von Songs of Faith and Devotion fand im darauffolgenden Jahr 1994 in Form der Exotic Tour/Summer Tour ’94 mit Konzerten in Südafrika, Lateinamerika, Südostasien und Ozeanien statt.
Das aufwendige, von Anton Corbijn entworfene Bühnenbild markierte dessen Einstand als Art Director für alle folgenden Depeche Mode-Tourneen, eine Rolle, die er für Musikvideos und Gestaltungen der Alben der Gruppe bereits seit MNitte der 1980er Jahre innehatte.
Der enorme Umfang der Tour, die geschätzte 90 Tonnen Ausrüstung erforderte, deckte zwar die Sponsoringkosten, forderte aber gleichzeitig einen enormen Tribut von allen Bandmitgliedern. Trotz Andrew Fletchers Kommentar, dass „Dave Gahan es [die Tour] liebte … er war auf einem anderen Planeten“, hatte dessen Alkohol- und Drogensucht extrem zugenommen und führte bei ihm zu Verlusten seiner Gesangsstimme, sowie während des Auftritts in New Orleans am 8. Oktober 1993 zu einem leichten Herzanfall, der den Abbruch der Show zufolge hatte. Über die gesamte Tournee mussten wegen Gahans kritischem Gesundheitszustand immer wieder Konzerte abgebrochen, abgesagt oder verlegt werden. Auch Martin Gore fing an, übermäßig zu trinken und hatte mehrere Nervenzusammenbrüche. Fletcher litt an klinischer Depression, bis zu dem Punkt, dass er ab 1994 bei fast allen Terminen durch Daryl Bamonte ersetzt wurde, und auch für Alan Wilder war die Tournee eine enorme Belastung nicht nur in physischer, sondern auch psychischer Hinsicht. Gore kommentierte später: „Ich glaube, nach dieser Tour war niemand mehr derselbe“, und auch das Magazin Q bezeichnete die Devotional Tour später als „die ausschweifendste Rocktour aller Zeiten“.
Liveaufnahmen
Die Konzerte in Barcelona, Liévin und Frankfurt wurden gefilmt und das zusammengestellte Material später im selben Jahr alsKonzertvideo mit dem Titel Devotional auf VHS veröffentlicht. 2004 erfolgte eine Wiederveröffentlichung dieses Konzertfilms auf DVD. Zusätzlich wurde im Dezember 1993 ein Livealbum mit dem Titel Songs of Faith and Devotion Live veröffentlicht, das alle Lieder des Albums Songs of Faith and Devotion in Liveversionen enthielt. Weitere Konzertaufnahmen der Tournee erschienen als Bonustracks auf den Singles Condemnation und In Your Room.
Setlist
Beispiel-Setlist
- Higher Love
- Policy of Truth
- World in My Eyes
- Walking in My Shoes
- Behind the Wheel
- Halo
- Stripped
- Condemnation
- Judas
- A Question of Lust
- Death’s Door
- One Caress
- Get Right with Me
- Mercy in You
- I Feel You
- Never Let Me Down Again
- Rush
- In Your Room
- Personal Jesus
- Enjoy the Silence
- Fly on the Windscreen
- Something to Do (nur am 25. Mai 1993)
- Somebody (nicht am 25. Mai 1993)
- Everything Counts
Tourdaten
Band
- Dave Gahan: Gesang
- Martin Gore: Synthesizer, Sampler, Gitarre, Hintergrundgesang, Gesang bei Judas, A Question of Lust, Death’s Door, One Caress, Something to Do und Somebody
- Andrew Fletcher: Synthesizer, Sampler, Hintergrundgesang
- Alan Wilder: Synthesizer, Sampler, Klavier, Schlagzeug, E-Drum-Pads, Hintergrundgesang
- Hildia Campbell: Hintergrundgesang
- Samantha Smith: Hintergrundgesang
Weblinks
- The Devotional Tour on depmode.com
Einzelnachweise


