Die 56. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 5. bis 10. Oktober 1981 auf der italienischen Insel Elba statt. Die Nationalmannschaften des Gastgebers Italien konnten zum insgesamt fünften sowie dritten Mal in Folge die World Trophy sowie zum sechsten Mal die Silbervase gewinnen.
Wettkampf
Organisation
Die Veranstaltung fand nach der 13. (1931), 14. (1932), 23. (1948), 26. (1951), 43. (1968) und 49. Internationalen Sechstagefahrt (1974) bereits zum siebten Mal in Italien statt.
Am Wettkampf nahmen 13 Teams für die World Trophy, 18 für Silbervase, jeweils 43 Club- und Fabrikmannschaften sowie ein Einzelstarter (Venezuela) aus insgesamt 21 Nationen teil.
BRD, DDR, Österreich und die Schweiz nahmen jeweils an World Trophy und Silbervase teil. Zudem nahmen acht bundesdeutsche, drei österreichische und zwei Schweizer Clubmannschaften teil.
An jedem der ersten fünf Fahrtage waren eine Beschleunigungsprüfung über 200 Meter auf Asphalt sowie zwei Moto-Cross-Prüfungen zu fahren. Während der gesamten Dauer der Veranstaltung blieb es niederschlagsfrei.
1. Tag
246 Fahrer nahmen den Wettkampf auf. Die Tagesetappe führte in drei Runden über insgesamt 301,4 Kilometer.
In der Wertung um die World Trophy führte die Mannschaft des Gastgebers Italien vor der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR belegte den 6. Platz, die Schweiz und Österreich belegten den 8 bzw. 10. Platz.
Bei der Silbervasen-Wertung führte die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland vor Italien und der der Tschechoslowakei. In der Silbervasen-Mannschaft der DDR verlor Harald Sturm viel Zeit infolge eines technischen Defekts an seiner MZ: Die Einlassmembran brach und alle Einzelteile wurden in das Motorinnere gesaugt. Nur mit Bordwerkzeug ausgerüstet nahm er den luftgekühlten Zylinder ab, wechselte den Kolben (der regelkonform vom Begleitfahrzeug ausgebaut wurde), die Einlassmembran und setzte den Zylinder wieder auf. Er schaffte dies innerhalb von 57 Minuten, hatte am Ende des Tages noch 50 Minuten Verspätung und blieb damit im Wettbewerb. Vorerst stand für die Mannschaft in der Wertung der 16. und damit letzte Platz zu Buche. − Am Ende des Fahrtags führte Sturm die Reparatur zur Sicherheit noch einmal fachgemäß mit entsprechendem Spezialwerkzeug durch.
2. Tag
Die Streckenlänge betrug 205,6 Kilometer in zwei identischen Runden.
Nach dem zweiten Fahrtag ergaben sich in der World Trophy bei den ersten drei Platzierungen keine Änderungen, es führte die Mannschaft Italiens vor der BRD und der ČSSR. Die DDR belegte weiter den 6., die Schweiz den 8. und Österreich den 10. Platz.
Im Wettbewerb um die Silbervase übernahm die Mannschaft Italiens die Führung vor der Bundesrepublik Deutschland und San Marino.
3. Tag
Am dritten Fahrtag waren wieder drei Runden, insgesamt 292,3 Kilometer zu absolvieren.
In der World Trophy führte nach wie vor die Mannschaft Italiens vor der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR verbesserte sich auf den 5., die Schweiz auf den 7. Platz. Die Mannschaft Österreichs belegte weiter den 10. Platz.
In der Wertung um die Silbervase führte die Mannschaft Italiens vor der BRD und der Tschechoslowakei.
4. Tag
Am vierten Tag waren 192,6 Kilometer in zwei Runden zu fahren.
Nach dem vierten Fahrtag führte in der World Trophy unverändert die Mannschaft Italiens vor der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR verbesserte sich auf den 4. Platz. Die Mannschaften der Schweiz und Österreichs belegten nach wie vor Platz 7 bzw. 10.
In der Silbervasen-Wertung ergaben sich auf den ersten drei Plätzen keine Veränderungen. Es führte die Mannschaft Italiens vor der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei.
Sieben Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.
5. Tag
Die Strecke des fünften Fahrtags war 268,5 Kilometer lang.
Die Zwischenstände nach dem fünften Fahrtag: In der World-Trophy-Wertung führte nach wie vor die Mannschaft Italiens vor der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR behauptete Platz 4, die Schweiz Platz 7. Die Mannschaft Österreichs hatte eine Fahrerausfall zu verzeichnen und rutschte damit aus den Top Ten.
In der Wertung um die Silbervase ergaben sich unter den ersten drei Platzierungen ebenfalls keine Veränderungen. Es führte nach wie vor die Mannschaft Italiens vor der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei.
6. Tag
Am letzten Tag wurde eine kurze Etappe im Gelände über 67,2 Kilometer gefahren.
Der tschechoslowakische World-Trophy-Fahrer Emil Čunderlík konnte seine Jawa 250 am Start nicht in Gang bringen. Das bis dahin in der Wertung an dritter Stelle liegende Team fiel dadurch aussichtslos zurück.
Das Abschlussrennen war ein Rundkurs auf dem Flugplatz Marina di Campo der Insel bei La Pila statt. Die Strecke von 2,5 Kilometern Länge war mindestens sechsmal in weniger als 22 Minuten zu absolvieren. Für jede dabei nicht erfüllte Runde wurde der Fahrer mit 250 Punkten belegt. Je Klasse setzte der Fahrer mit der schnellsten Zeit die Nullzeit. Gefahren wurde in insgesamt zwölf Gruppen.
Im Rennen stürzte in dichtem Gedränge der italienische World-Trophy-Fahrer Augusto Taiocchi mit seiner KTM 500 und wurde sogar von mehreren Fahrern angefahren bis überrollt. Er konnte das Rennen jedoch weiterfahren und sicherte seiner Mannschaft damit den Gesamtsieg.
Von 346 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 317 das Ziel.
Endergebnisse
World Trophy
Silbervase
Fabrik-Mannschaften
Club-Mannschaften
Einzelwertung
Teilnehmer
Literatur
- Eberhard Pester: Italienisches Kontrastprogramm. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 31. Jahrgang, Heft 11. Sportverlag, 1981, ISSN 0442-3054, S. 252–253.
- Easin’ thru Elba. In: American Motorcyclist. Nr. 1. American Motorcyclist Association, Januar 1982, ISSN 0277-9358, S. 20–23 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hans-Georg v. d. Marwitz, Robert Poensgen: Six Days '81. In: Sonderbeilage MOTOCROSS. Heft 11. Verlag Freies Buch, München 1981 (arnulf-teuchert.de [abgerufen am 29. Mai 2022]).
Weblinks
- 6 Days Memories – Elba, Italy 1981




